Pflanzenbeschreibung
Ambrosia wurde ungewollt aus Nordamerika nach Europa eingeschleppt. In den letzten Jahren begünstigen Klimawandel, globaler Handel, Verkehrsströme und Tourismus ihre Ausbreitung. Über mit Ambrosiasamen verunreinigtes Vogelfutter kommt sie immer wieder auch nach Deutschland. Ambrosia ist bei Allergikern gefürchtet, da ihre Pollen schon in geringsten Mengen Allergien auslösen können. Sie leiden dann unter tränenden Augen, Heuschnupfen, Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Husten bis hin zum Asthma. Manche Leute reagieren auch schon beim Berühren mit der Pflanze mit heftigen roten juckenden Hautausschlägen. Bei unkontrollierter massenhafter Ausbreitung wird Ambrosia zu einem großen gesundheitlichen Problem und einer Gefahr für die Landwirtschaft und die Pflanzenvielfalt.
Die Beifußblättrige Ambrosie – Ambrosia artemisiifolia (beifußblättriges Traubenkraut, amerik.: Ragweed) gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die Pflanze wächst aufrecht und kann bis zu 2 Meter hoch werden. Die Wuchshöhe wird stark von Standortfaktoren beeinflusst (Temperatur, Nährstoffe, Wasserversorgung, Konkurrenz durch andere Pflanzen). Sie bevorzugt volle Sonne und warme Gebiete mit nährstoffreichen und leicht sauren Böden, kann aber auch trockene Bodenbedingungen tolerieren. An eher ungünstigen Standorten sind dann nur Wuchshöhen von 10 Zentimeter zu beobachten, aber auch diese Pflanzen kommen zur Blüte und zur Samenbildung.
Pflanze mit geringer Wuchshöhe, die auch schon blüht
Eine einzige Pflanze kann bei günstigen Standortbedingungen in die Breite wachsen und viele Blüten, Pollen und Samen bilden
Mit Einsetzen der ersten Fröste sterben die Pflanzen ab und die Samen überdauern den Winter. Eine durchschnittlich große Pflanze produziert ca. 3.000 bis 4.000 Samen, bei großen Pflanzen werden über 50.000 Samen gebildet. Die Keimfähigkeit der Samen im Boden bleibt über einen Zeitraum von 40 Jahren erhalten.
Die ersten Pflanzen keimen im Frühjahr (April), die Hauptblütezeit liegt in den Sommermonaten kann aber bis in den Oktober andauern. Als Jungpflanze kann Ambrosia mit anderen Arten aus der Familie der Korbblütler verwechselt werden, z.B. mit Gemeiner Beifuß (Artemisia vulgaris), Studentenblume (Tagetes) oder Rainfarn (Tanacetum vulgare).
Links Ambrosia, rechts Gemeiner Beifuß
Blühende Ambrosia-Pflanzen haben hingegen charakteristische Merkmale. Ihre männlichen Blütenstände (viele kleine ungestielte Blüten) wirken an den Enden der Sprossachsen sowie der Seitenzweige wie Trauben oder Ähren angeordnet. Daher rührt auch der deutsche Name „Traubenkraut“, den man auch in der Literatur für A. artimisiifolia findet.
Traubenförmiger männlicher Blütenstand
An Standorten mit viel Platz und Licht wachsen die Pflanzen in die Breite und bilden dutzende solcher männlichen Blütenstände, die kerzenleuchterartig angeordnet sind.
Die männlichen Blütenstände sind kerzenleuchterartig angeordnet
In den zahlreichen Blütenköpfen der Blütenstände produzieren die männlichen Blüten die Pollen. Eine Pflanze kann bis zu 1 Million Pollen bilden, der bis zum Spätherbst in die Luft abgegeben werden kann. Die weiblichen Blüten sind sehr unscheinbar und befinden sich am Grund des männlichen Blütenstandes oder in den Blattachseln der oberen Blätter.
Unscheinbare weibliche Blüte in der Blattachsel
Männliche und weibliche Blütenstände befinden sich auf der gleichen Pflanze, so dass Vermehrung durch Selbstbefruchtung oder durch Windbestäubung stattfinden kann. Das bedeutet, dass sogar eine einzeln stehende Pflanze in der Lage ist, eine neue Population zu begründen.
Der Stängel ist rötlich, rund und behaart und oft sehr verzweigt. Die doppelt fiederschnittigen Blätter sind auf der Ober- und Unterseite grün gefärbt. Das ist ein deutliches Unterscheidungsmerkmal gegenüber dem Gemeinen Beifuß, dessen Blattunterseite silbrig-weiß ist.